Fit auch ohne Gluten: Tennis-Star Sabine Lisicki im CarpeGusta-Interview

Sabine Lisicki

16. Juli 2014 – Sie ist aktuell unser größter Tennis-Star. Viele nennen sie in einem Atemzug mit Steffi Graf und Boris Becker: Sabine Lisicki. 2013 stand sie in Wimbledon als erste Deutsche nach Steffi im Einzelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Jung, dynamisch, erfrischend sympathisch – so kennt sie ein Millionenpublikum. Nur wenige wissen, dass Sabine Lisicki unter einer Gluten-Unverträglichkeit leidet. Im Interview mit CarpeGusta spricht sie über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Zöliakie.

CarpeGusta: Frau Lisicki, Sie sind Botschafterin der Dr. Schär-Aufklärungskampagne rund um glutenfreie Ernährung. Warum liegt es Ihnen am Herzen, über dieses Thema zu informieren?
Sabine Lisicki: Als eine Gluten-Unverträglichkeit bei mir festgestellt wurde, war ich auf der einen Seite erleichtert; denn endlich wusste ich, was mit mir los war. Trotzdem fühlte ich mich mit der Diagnose weitgehend alleine gelassen. Mir fehlten die Informationsquellen, worauf zu achten ist, wo überall Gluten versteckt ist. Deshalb ist es mir wichtig, über das Thema aufzuklären, damit Betroffene direkt wissen, worauf zu achten ist.

Wie machte sich die Gluten Sensitivity bei Ihnen bemerkbar?
Ich hatte seit einigen Jahren mit Bauchschmerzen und Müdigkeit zu kämpfen. Doch die Ärzte konnten sich nicht erklären, warum es mir zunehmend schlechter ging. Diverse Bluttests brachten keine Aufklärung. Dann las ich zufällig das Buch eines Kollegen, in dem er über seine Gluten-Unverträglichkeit schrieb. Die Symptome waren identisch. Nach einem erneuten Arzt-Gespräch wurden weitere Bluttests durchgeführt, dabei diagnostizierten die Ärtze bei mir eine Gluten Sensitivity.

Glutenfrei kochen

Wie lange war dies denn unerkannt geblieben?
Vor meinem Zusammenbruch auf dem Platz 2011 wusste ich bereits, dass ich an einer Gluten-Unverträglichkeit litt. Ich wusste aber nicht, wo Gluten überall versteckt sein konnte. Das Problem ist, dass bei vielen Halb- und Fertigprodukten oder auch zum Beispiel Soßen oft glutenhaltige Zutaten dazugegeben werden. Hier habe ich gelernt, die Zutatenliste unbedingt noch einmal zu kontrollieren, damit es später keine bösen Überraschungen gibt.

Ihre Ernährung musste nach der Diagnose sicherlich komplett auf den Kopf gestellt werden. Wie genau ließ sich das umsetzen?
Die Umstellung auf eine glutenfreien Ernährung war für mich anfangs nicht leicht. Keiner konnte mir wirklich sagen, auf was ich achten muss. Heute stellt Gluten Sensitivity absolut keinen Einschnitt in mein Leben mehr dar. Ich habe mich intensiv mit Gluten Sensitivity beschäftigt und glutenfrei kochen gelernt.

Haben Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um sich neu zu orientieren?
Da man auf gewisse Produkte verzichten muss, sollte man mit seinem Arzt absprechen, wie man trotzdem die nötigen Kohlenhydrate, Vitamine und sonstigen Stoffe aufnehmen kann. Gerade als Sportler ist das enorm wichtig. Da es aber viele Ausweichprodukte und glutenfrei hergestellte Ersatzprodukte gibt, ist das Problem nicht mehr so gravierend.

Woraus setzt sich heute denn hauptsächlich Ihr Speiseplan zusammen?
Als Sportlerin brauche ich natürlich genügend Kohlenhydrate. Hierbei helfen mir die glutenfreien Produkte schon sehr, da ich endlich wieder normales Brot essen kann. Auch Pasta und Pizza gibt es mittlerweile glutenfrei. Aber ich liebe zum Beispiel auch Obst und Gemüse. So bekomme ich reichlich Vitamine und ernähre mich gleichzeitig auf einfache und leckere Art gesund. Auch Quinoa und Reis habe ich für mich entdeckt. Die Palette der glutenfreien Produkte ist wirklich groß. Deswegen ist mein Speiseplan auch sehr lecker und abwechslungsreich.

Die Beschwerden verschwanden also einfach und Sie fühlten sich fühlbar besser?
Mir geht es wirklich so viel besser seit meiner Umstellung auf die glutenfreie Ernährung. Ich bin auch einfach fitter und brauche weniger Schlaf, was als Leistungssportlerin einen großen Unterschied macht.

Ist es nicht schwierig, wenn man so oft auf Reisen ist wie Sie, dann auch noch auf eine glutenfreie Ernährung zu achten?
Ich packe immer eine Auswahl an glutenfreien Nahrungsmitteln in meinen Koffer, wenn ich auf Reisen bin. Auch wenn sich Lebensmittelgeschäfte und Restaurants zunehmend auf die Nachfrage nach glutenfreien Produkten und Speisen eingestellt haben, möchte ich ganz sicher gehen. Da hilft aber zum Beispiel auch die Online-Platform www.glutenfreeroads.com, die man sich als App installieren kann.

Gibt es spezielle glutenfreie Produkte oder Gerichte, die Sie besonders mögen?
Ich finde vor allem die Produkte der Marke Schär wirklich lecker. Am meisten vermisst habe ich mein geliebtes Vollkornbrot. Das war anfangs wirklich schwer, als ich es von heute auf morgen einfach nicht mehr essen durfte. Zum Glück habe ich ein glutenfrei hergestelltes Vollkornbrot gefunden. Nun kann ich auch diesen guten Brotgeschmack wieder genießen.

Hand aufs Herz: Vermissen Sie es nicht, mal auch ganz unbedacht in ein Baguettebrötchen zu beißen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken?
Zum Bäcker gehen und mir von dort auf die Schnelle was mitnehmen, das fehlt mir ein wenig. Aber ich sehe das alles positiv. Endlich kann ich mich wieder richtig gut fühlen, weiß, worauf ich achten muss, und meinem Immunsystem geht es wieder prima.

Frau Lisicki, vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Maria Zaffarana

Mehr zum Thema glutenfreie Ernährung und diätetische Lebensmittel finden Sie unter www.schaer.com/de.

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