Frutarier: „Ermordete“ Lebensmittel kommen ihnen nicht auf den Teller

6. Juni 2014 – Alles, was die Natur nicht „freiwillig“ hergibt, sondern ihr „mit Gewalt entrissen“ wird, ist für sie vollkommen inakzeptabel. Nicht nur Tiere haben ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, auch Pflanzen sind aus ihrer Sicht Lebewesen, die nicht getötet werden dürfen, um gegessen zu werden: Frutarier. Sie ernähren sich naturnah und ursprünglich. Auf ihrem Speiseplan stehen Obst, Nüsse, Samen, Getreide und bestimmte Gemüsesorten wie Tomaten, Bohnen und Erbsen. Dabei achten sie darauf, dass die Pflanze beim Pflücken nicht beschädigt wird. Hartgesottene ernähren sich sogar ausschließlich von bereits abgeworfenem Obst. Wurzel-, Knollen-, Blatt- und Stängelteile sind völlig tabu, da die Ernte tödlich oder zumindest verletztend für die Mutterpflanze ist. Kartoffeln, Kohl, Spinat oder Zwiebeln stehen somit auf der Liste verbotener Zutaten.

Vegan ist nicht genug

Eine vegetarische oder gar vegane Lebensweise ist Frutariern nicht konsequent genug. Und sie sind überzeugt: Aufgrund ihrer frugivoren Ernährung werden sie so gut wie nie krank. Für Hochleistungssportler sei Frutarismus geradezu ideal. Kritiker allerdings warnen: Wer ausschließlich auf Obst und Gemüse setze, riskiert Mangelerscheinungen, da insbesondere bestimmte Vitamine entgegen der landläufigen Meinung eben nicht in den Früchten vorhanden sind.

Rund 13 Millionen Menschen in Deutschland sind Vegetarier. 800.000 Veganer, so die Hochrechnung der Nationalen Verzehrstudie der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel. Und obwohl für die repräsentative Stichprobe mehrere tausend Menschen befragt wurden, gab es dabei niemanden, der sich als Frutarier bezeichnete. Ihre Zahl muss also verschwindend gering sein. Weltweit werden höchstens 10.000 Frutarier vermutet. Der bekannteste von ihnen war Steve Jobs. Der verstorbene Apple-Gründer gab einmal in einem Interview an, er habe sich in den 1970er Jahren hauptsächlich von Äpfeln ernährt – und deshalb, heißt es, seine Firma danach benannt. Allerdings gehörte er wohl nicht zu den radikalen Vertretern. Die nämlich verzichten beispielsweise auch auf Möbel aus Holz. Einzige Ausnahme: Es stammt von einem umgestürzten und nicht von einem gefällten Baum.

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